"Wem gehört die Wissenschaft?"
„Wem gehört die Wissenschaft?“ fragten sich die Teilnehmer der diesjährigen Zeit Konferenz Hochschule & Bildung, die am 23. Oktober bei uns stattfand. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch eine Keynote der Professorin Dr. Katharina Zweig, die zu Beginn vor allem deutlich machte, dass „die Wissenschaft der Gesellschaft gehören muss, und demnach umfassend in Bildung investiert werden muss.“ Zudem wurde kritisch beäugt, wie stark Algorithmen unsere Aufmerksamkeit beeinflussen und die Wahrheit verzerren, so kann es zu Skandalen und Unsicherheiten kommen, da die reale Wissensgrundlage fehlt und Fakten schwammig werden.
Es ist also dringend von Nöten, die Wissenschaft autark zu halten und sie nicht von den Medien instrumentalisieren zu lassen, sie darf nicht zweckentfremdet oder nur bedarfsweise eingesetzt werden, denn die Macht der Verlagsmarken auf Wissenschaft und Diskurse ist nicht zu übersehen.
Passend zum Konferenz-Thema wurde natürlich auch hinterfragt, in wie weit die Politik Einzug in die Universitäten hält oder haben sollte. Dürfen Politiker in den Unis sprechen, und was muss passieren, um die Wissenschaft und Wissenschaftler vor zu viel politischem Einfluss zu schützen?
Zudem auf dem Prüfstand: Wie geht Wissenschaftsjournalismus mit Zeitdruck um? Hier wird oft zu selten nachgehakt, da eine Deadline im Nacken hängt und Erwartungen die Berichterstattung ausbremsen. Auch die digitalen Medien tragen dazu bei, dass Ergebnisse zu schnell und leicht verständlich veröffentlicht werden sollen, da geht oft das Wesentliche flöten und lässt zu viel gedanklichen Spielraum. So werden die Rufe nach SocialChange laut, um die Wissenschaftler mehr einzubinden und zu fördern. Der allgemeine Diskurs muss die Wissenschaft mehr einbeziehen und sollte ein gesellschaftliches Anliegen sein, denn nur so kann es Eckpfeiler geben, an denen sich alle orientieren können, um das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Mehr Infos zur Veranstaltung gibt’s unter: www.convent.de